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11. März 2022

Ernährung des Babys mit Säuglingsanfangsnahrung

Entdecken Sie die wichtigsten Fakten und Tipps zur sicheren und gesunden Ernährung Ihres Babys mit Säuglingsanfangsnahrung. Vom richtigen Umgang mit Flaschennahrung bis hin zu nützlichen Hinweisen für den Alltag – wir begleiten Sie auf dem Weg zu einem glücklichen und gesunden Start ins Leben Ihres Kindes.

Was ist Säuglingsanfangsnahrung?

Säuglingsanfangsnahrung, oft als erste Wahl für Neugeborene ohne Muttermilch, basiert hauptsächlich auf Kuhmilch und ist speziell für die Ernährungsbedürfnisse der ersten sechs Lebensmonate entwickelt. Diese Nahrung enthält einen angepassten Eiweissgehalt und Laktose als Hauptkohlenhydratquelle. Sie ist optimal an die Verdauungskapazitäten des Babys angepasst und bietet alles Notwendige für das erste Lebensjahr, ergänzt durch Beikost im zweiten Halbjahr.

Auswahl der Flaschen und Sauger

Für die Flaschenfütterung empfehlen wir Glas- oder Polypropylenflaschen, die leicht zu reinigen sind. Sauger aus Kautschuk oder Silikon, die der mütterlichen Brust ähneln, erleichtern dem Baby das Trinken. Die Saugergrösse sollte so gewählt werden, dass sie dem Entwicklungsstand des Kiefers des Babys entspricht und etwa ein Tropfen pro Sekunde abgibt.

Zubereitung der Flaschennahrung

Säuglingsmilchpulver ist nicht keimfrei. Bereiten Sie die Nahrung daher idealerweise frisch vor jeder Mahlzeit zu, um das Risiko eines Bakterienwachstums zu minimieren. Folgen Sie stets den Anweisungen auf der Verpackung bezüglich der Dosierung von Milchpulver und Wasser. Die Zubereitung mit frischem, kühlem Leitungswasser bei etwa 40 Grad Celsius sichert die Nährstoffqualität der Milch.

Die genauen Zubereitungsanweisungen und Mengenverhältnisse von Milchpulver und Wasser sind auf allen Milchpulververpackungen zu finden und einzuhalten. Mehr oder weniger Milchpulver als vorgeschrieben können für den Säugling gesundheitsschädliche Folgen haben. Zur richtigen Dosierung jeweils den beiliegenden, nur gestrichen vollen Messlöffel verwenden. Überschüssiges Pulver kann mit einem Messer abgestreift werden.

  • Vor der Zubereitung der Säuglingsnahrung die Hände waschen und auf eine saubereArbeitsfläche, Flaschen, Sauger und Zubehör achten.
     
  • Für die Zubereitung frisches, kühles Leitungswasser verwenden. Auf Wunsch kanndas Wasser abgekocht werden, muss dann auf ca. 40 Grad abgekühlt werden, bevores mit dem Milchpulver gemischt wird. Zu heisses Wasser (≥70 Grad) zerstört dieProteine im Milchpulver. Nicht abgekochtes Wasser muss zuerst auf Trinktemperatur (37 Grad) erwärmt werden. Für unterwegs kann warmes Wasser in einer nur fürdiesen Zweck benutzten Thermosflasche abgefüllt werden. Die Verwendung vonMineralwasser aus der Flasche wird aufgrund der erhöhten Mineralsalze nicht empfohlen, ausser auf der Flasche befindet sich der Hinweis «geeignet für Zubereitungvon Säuglingsnahrung».
     
  • Wasser und Milchpulver nun im angegebenen Mengenverhältnis in die saubereFlasche geben, die Flasche mit Sauger und Deckel verschliessen und schütteln, bissich das Pulver aufgelöst hat.
     
  • Die Nahrung muss innerhalb einer Stunde bei Trinktemperatur (37 Grad) oder auchRaumtemperatur verfüttert werden. Nicht getrunkene Milch nach einer Stunde nichtweiter aufheben, sondern wegschütten. Milchnahrung darf wegen Keimbesiedelungnicht wieder aufgewärmt werden.
     
  • Zur Reinigung wird alles, was zur Fütterung und Zubereitung gebraucht wird, vor demerstmaligen Gebrauch und nach jeder Mahlzeit sofort unter heissem Wasser mitetwas Spülmittel innen und aussen gereinigt und abgespült. Bei gesunden Babys kanndies auch in der Spülmaschine bei 65°C geschehen. Flaschen und Zubehör müssen zuHause nicht wie früher empfohlen ausgekocht werden. Sauger sollten alle vier Wochenerneuert werden, da sich das Material durch Reinigung und Auskochen abnutzt undporös wird.
     
  • Zur Zubereitung von Säuglingsnahrung sind Mikrowellen nicht geeignet. Mikrowellenerwärmen ungleichmässig und können in der künstlichen Milch heisse Stellen erzeugen, durch die sich das Kind den Mund verbrühen kann.
     

Fütterung mit der Flasche

Die Flaschenfütterung ist mehr als nur Nahrungsaufnahme; sie ist eine Zeit der Nähe und Bindung. Halten Sie Ihr Baby beim Füttern so, dass Blickkontakt möglich ist und wechseln Sie die Seiten, um eine gleichmässige Entwicklung zu fördern. Achten Sie auf die Signale Ihres Babys und passen Sie die Trinkmengen entsprechend an.
 

  • Die Flaschenmahlzeit sollte, wenn möglich von den Eltern oder von Personen gegebenwerden, die eine Beziehung zum Kind haben. Die Mahlzeit sollte in Ruhe, entspannt undohne Störung verabreicht werden. Dabei sind viel Haut-, Blick- und Körperkontaktund liebevolle Zuwendung zum Kind sehr wichtig. Dadurch kann die Bindung zum Kindgestärkt und bewusst gepflegt werden.
     
  • Beim Füttern mit der Flasche sollte das Kind im Arm gehalten und so gedreht werden,dass zwischen Mutter/Vater und dem Kind Augenkontakt möglich ist. Das Baby magsehr viel Hautkontakt, deshalb das Baby, wenn möglich an der nackten Haut (aufgeknöpfte Bluse, ärmelloses T-Shirt etc.). Das Baby zum Füttern abwechselnd malauf den linken und mal auf den rechten Arm nehmen. Dies Fördert eine gleichseitigemotorische und visuelle Entwicklung des Kindes.
     
  • Zu Beginn der Mahlzeit die Lippen des Babys mit dem Sauger oder Finger berührenund warten, bis das Baby den Mund öffnet und den Sauger selbst einsaugt. Die Nasedes Babys muss frei sein, die Lippen sind ausgestülpt und der Sauger muss so gehaltenwerden, dass er immer mit Milch gefüllt ist (siehe unten). Dies vermeidet, dass dasKind zu viel Luft schluckt.
     
  • In der Regel signalisiert das Baby von selbst, wenn es gesättigt ist (z.B. durch Einschlafen, Herausspucken des Saugers). Die Flasche muss nicht vollständig entleertsein. Während und nach der Mahlzeit werden Pausen für ein Bäuerchen gemacht.
     
  • Für Flaschenkinder ist es wichtig, nach Bedarf gefüttert zu werden. Babys trinken nichtimmer gleich viel. Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten können unterschiedlichsein. Wichtig ist nur, dass das Baby im Tagesverlauf die vorgesehene Gesamtmengebekommt. Einen festen Rhythmus entwickeln Kinder erst nach einigen Wochen oder Monaten.

Wieviel soll ein Säugling trinken?

Die tägliche Trinkmenge eines Säuglings variiert und hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Eine allgemeine Richtlinie bietet die Menge basierend auf dem aktuellen Körpergewicht des Babys. Beachten Sie die Empfehlungen auf der Verpackung der Säuglingsnahrung und passen Sie die Mengen nach Bedarf an.

Ambulante Stillberatung im Bethesda Spital

Sollten Sie Fragen zur Ernährung Ihres Babys haben oder Unterstützung benötigen, bieten unsere zertifizierten Stillberaterinnen im Bethesda Spital individuelle Beratung an. Drei Beratungen werden von der Krankenkasse übernommen.

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