«Taping ist eine Möglichkeit, Beschwerden in der Schwangerschaft ohne Medikamente wirkungsvoll zu behandeln»
Ursula Lüscher, Abteilungsleiterin Geburten, Bethesda Spital
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01. November 2021
Eine Schwangerschaft kann unterschiedliche Beschwerden auslösen. Bei Rückenschmerzen, Ödemen oder Übelkeit und Erbrechen kann Kinesio-Taping Abhilfe schaffen und die Schwangerschaft unterstützen. Die Hebammen des Bethesda Spitals bieten diese Methode neu an.
Früher sah man die bunten Bänder nur bei Leistungssportlerinnen und -sportlern, heute finden Kinesio-Tapes eine breite Anwendung. Die aus Japan stammenden Baumwollbänder sind hochelastisch und atmungsaktiv. Indem sie sich bei jeder Bewegung auseinander und wieder zusammenziehen, hebt sich die äusserste Hautschicht leicht an, wodurch der lokale Blutfluss angeregt wird. Die bessere Durchblutung lindert Schmerzen und regt den Stoffwechsel an. Taping kommt bei Muskel- und Gelenkschmerzen oder Schwellungen und zunehmend in der Schwangerschaft zur Anwendung.
«Taping ist eine Möglichkeit, Beschwerden in der Schwangerschaft ohne Medikamente wirkungsvoll zu behandeln»
Die Zunahme des Bauchumfangs zieht statische Veränderungen nach sich, was Muskulatur und Gelenke belastet. Schwangerschaftshormone lockern das Bindegewebe und die Muskeln; oft ist der Lymphfluss beeinträchtigt. Dies alles kann Schmerzen nach sich ziehen.
Die Taping Behandlung ist eine Ergänzung zum bestehenden ambulanten Angebot mit Akupunktur, Geburtsvorbereitungskursen, Beratungsgespräche sowie Stillberatungen. «Es ist ein frauenzentriertes Angebot im Betreuungsbogen der Schwangerschaft. Zudem kann die Frau über das Taping einen ersten Kontakt zu einer Hebamme der Geburtenabteilung herstellen.»
Der Einsatzbereich der Tapes ist breit. «K-Taping wird zur Unterstützung bei Schwangerschaftsbeschwerden, zur Weheneinleitung und zur Entlastung des Bauches sowie in der Physiotherapie angewendet. Häufige Beschwerden sind zum Beispiel Lymphödeme, Karpaltunnel- oder Iliosakralgelenk-Syndrom, Lendenwirbel-Syndrom sowie bei einer Symphysen Lockerung. Doch auch bei Schwangerschaftsübelkeit, Erbrechen, Reflux sowie Verstopfung kommen Cross-Tapes auf den entsprechenden Akupunkturpunkten zum Einsatz.
«Durch das K-Taping können wir den Druck im Magen bei Refluxbeschwerden vermindern und gleichzeitig für eine verbesserte Durchblutung sorgen. Beides zusammen führt zur einer raschen Schmerzlinderung.»
Um den Darm anzuregen oder Wehen einzuleiten, werden die Tapes mit leichtem Zug in Richtung Enddarm fixiert. «Dies bewirkt eine Auflockerung der Muskel- und Körperfaszien durch die Körperbewegung.» Jede K-Taping Anlage habe ihre Wirkung, sagt Serena Pepe, K-Taping Therapeutin und Hebamme am Bethesda Spital. «Nebst der Auflockerung der Muskulatur kann das Taping zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Belastbarkeit und einer kontinuierlichen Lymphdrainage beitragen, was zu einer schnelleren Heilung der Muskulatur führt.» Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für K-Taping in der Schwangerschaft.
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