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17. März 2025

Spezialisierte Palliative Care - Ein Augenschein

Das Bethesda Spital führt neu ein Zentrum für spezialisierte Palliative Care. Knapp 90 Mitarbeitende verschiedenster Berufsgruppen sind dort als multiprofessionelles Team für Menschen mit schwersten Erkrankungen da. Ein Augenschein.

Die Atmosphäre ist warm und herzlich; man fühlt sich nicht wie in einem Spital. Sanfte Farbtöne, Grünpflanzen und Sitzecken sorgen im neuen Palliativzentrum im Bethesda Spital für Gemütlichkeit. Es ist ruhig auf dem langen Gang, die grossen Patientenzimmer sind hell und modern möbliert und die Pflegenden sowie die Ärztinnen und Ärzte sind nicht weiss gekleidet, sie tragen einladendes Blau.

Das frühere Palliativzentrum Hildegard hat im Bethesda Spital ein würdiges neues Zuhause gefunden. Die 20 Betten der neuen Station sind seit Weihnachten 2024 in der Gellertstrasse 144 in Betrieb. Damit erweiterte das Bethesda Spital sein Portfolio und schuf einen modernen, wertschätzenden Raum für spezialisierte Palliative Care in der Nordwestschweiz.

Das Palliativzentrum betreut und behandelt Menschen mit schweren unheilbaren Krankheiten. «Dabei verfolgen wir das Ziel, ihnen eine bestmögliche Lebensqualität zu geben und sie in ihrer individuellen Lebensphase intensiv zu begleiten», sagt Prof. Dr. med. Jan Gärtner, Chefarzt des Palliativzentrums. Die meisten Patienten und Patientinnen haben Krebs, Lungen- oder Nervenerkrankungen und damit verbunden akute Symptome wie Schmerzen, Luftnot, Darmverschluss, Übelkeit. «Die klassischen Schmerzen einer palliativen Erkrankung, zum Beispiel Tumorschmerzen oder Luftnot, können wir in aller Regel sehr gut behandeln.»

Bestmögliche Lebensqualität

Linderung verschaffen können aber nicht nur Medikamente, sondern auch Gespräche und Therapien. «In der spezialisierten Palliative Care ist deshalb die Zusammenarbeit zwischen verschiedensten Fachpersonen aus unterschiedlichen Fachgebieten enorm wichtig», unterstreicht Professor Gärtner. Dazu gehört ein sehr breit aufgestelltes Ärzte-Team vom Nephrologen über Internistinnen und Neurologen bis hin zu Schmerztherapeuten. Dazu kommen Physio- und Musiktherapie, psychologische Betreuung und Aromapflege. Ein erfahrenes Seelsorge- und Psychologie-Team steht bei spirituellen und psychischen Fragestellungen bereit. Der Sozialdienst hilft bei organisatorischen und sozialen Herausforderungen. Freiwillige, die die Patienten und Patientinnen unterstützen und mit ihren Therapiehunden besuchen, runden die Vielfalt an Dienstleistungen zum Wohl der Erkrankten, aber auch ihren Angehörigen ab.

 

Gesprächen mit den Angehörigen geben Pflegeleiterin Beatrix Werner und ihr Team viel Raum.

Spezialisierte Palliative Care heisst auch spezialisierte Pflege. «80 Prozent unserer Pflegenden haben eine Spezialausbildung für Palliative Care», erklärt Beatrix Werner, Leiterin Pflege im Palliativzentrum Bethesda. Die Pflege wird, wenn immer möglich, individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt. «Eine Wirtin, die ihr Leben lang weit bis weit nach Mitternacht gearbeitet hat, muss jetzt mit 80 ihren Lebensrhythmus nicht mehr ändern und darf morgens länger schlafen», erläutert die Fachfrau anschaulich.

««Ich habe mich wie zu Hause gefühlt.»»


Rückmeldung eines Patienten

Das spezialisierte Palliativzentrum ist kein Hospiz

«Von der Lebenszeit eines Patienten oder einer Patientin lernen wir nur den letzten Millimeter kennen», erklärt Pflegedienstleiterin Beatrix Werner. Umso wichtiger sei es, die Angehörigen miteinzubeziehen. «Sie kennen den Menschen mit seinen Werten und wissen, was ihm wichtig ist und was nicht.» Mitten im Palliativzentrum befindet sich ein schön gestalteter Angehörigenraum: Hier gibt es viel Platz und Zeit für Gespräche mit An- und Zugehörigen. Falls sie in einer schwierigen Lebensphase in der Nähe ihrer Liebsten bleiben wollen, können Angehörige dort auch übernachten. Im so genannten Stübli, einem hübschen Aufenthaltsraum, können sich Angehörige mit ihren Nächsten treffen, gemeinsam Essen oder in der Wohnzimmer-Atmosphäre etwas Zeit verbringen.

Während der letzten Lebensphase, im Sterben und über den Tod hinaus begleiten die Fachleute des Palliativzentrums Bethesda Spital die ihnen anvertrauten Patienten und Angehörigen individuell. Da das Palliativzentrum jedoch kein Hospiz ist, versterben längst nicht alle Patienten und Patientinnen auf Station. Rund die Hälfte von ihnen kann nach dem Aufenthalt ins Pflegeheim oder nach Hause übersiedeln. Dabei kommt das Mobile Palliative Care-Team ins Spiel. Ärzte und Ärztinnen des Palliativzentrums gewährleisten zusammen mit der Onko-Spitex und in Zusammenarbeit mit den Hausärzten die ambulante Betreuung. «Unsere Patienten sollen sich gesehen, gespürt und so gelassen fühlen, wie sie sind, egal, an welchem Ort sie Unterstützung erhalten», fasst Prof. Dr. med. Jan Gärtner zusammen.

Positive Rückmeldungen

Eine hohe fachliche Qualität und ein spürbar fürsorglicher Umgang mit den ihnen anvertrauen Menschen zeichnen das Palliativzentrum und sein Team aus. Über 98 Prozent der Patientenrückmeldungen aus dem Palliativzentrum Bethesda Spital sind denn auch sehr gut. Beanstandungen gehen nur äusserst selten ein. «Ich habe hautnah miterlebt, wie sorgfältig, aufmerksam und respektvoll meine Frau gepflegt wurde», lobte ein Angehöriger die Dienstleistungen des Palliativzentrums. «Die Empathie aller und die Fachkompetenz sind einfach aussergewöhnlich», lautet eine andere Rückmeldung. 

Basel aktuell/Regio aktuell 3/2025 (©BirsForum Medien GmbH)

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