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05. Februar 2020

Ausbildung zur dipl. Pflegefachfrau HF – Interview mit einem «Schnupperli»

Saskia Mattheus (20), Schülerin Integrative Mittelschule, war einige Tage bei uns, um als dipl. Pflegefachfrau HF zu schnuppern. Wir haben Sie interviewt, um mehr über sie und Ihre Motivation, einen Pflegeberuf zu erlernen, zu erfahren.

Saskia, was hat Dich dazu bewegt, sich den Beruf der dipl. Pflegefachfrau HF als Deine Erstausbildung in Betracht zu ziehen?

Das war ein Prozess, der sich stetig entwickelt hat. Ich hatte in der Schule schon immer Spass an Naturwissenschaft und hatte das auch als Leistungskurs besucht. Ich bin völlig aufgegangen in diesem Fach und konnte von den Inhalten nie genug kriegen. Nach der Schule wusste ich nicht, was ich tun soll. Es gibt so ein reiches Angebot an Möglichkeiten und so habe ich entschieden, einfach mal diverse Sachen auszuprobieren und etwas wegzukommen von der Schule.

Bei all den verschiedenen Dingen, die ich ausprobiert habe, hatte ich Spass, aber es war noch nicht ganz dass was ich suchte. Ich habe gemerkt, ich möchte gerne aktiv sein und mich bewegen. Bei allen Jobs hat mir jedoch der Bezug zur Naturwissenschaft gefehlt und der intensive Kontakt zu Menschen. Nach einem Gespräch mit einer Freundin, welche die Lehre als FAGE EFZ macht, habe ich gemerkt, dass der Pflegeberuf all das beinhaltet, wonach ich suche. Deshalb habe ich mich nun auf den Weg gemacht und den Prozess gestartet und bin dabei herauszufinden, ob die Pflege wirklich das ist, was ich machen möchte. Und bis anhin, glaube ich, dass dem so ist.

«Das absolute Highlight ist die Zusammenarbeit mit dem Team. Es hat mich überrascht, wie toll es mir diese Woche im Team gegangen ist und wie wohl ich mich gefühlt habe. Ich wurde sofort im Team aufgenommen und war ein Mitglied davon.»


Saskia Mattheus, «Schnupperli» als dipl. Pflegefachfrau HF

Wie bist Du vorgegangen, um Dir einen Ausbildungsplatz zu suchen?

Als erstes habe ich im Internet geforscht und mich orientiert, wann welche Ausbildungsgänge starten. Und dann habe ich geschaut, wo ich mich bewerben will und damit gestartet.

Du hattest nur eine Woche einen Einblick in das Berufsfeld der dipl. Pflegefachfrau HF. Gab es dabei Highlights? Oder hast Du auch Stolpersteine entdeckt?

Das absolute Highlight ist die Zusammenarbeit mit dem Team. Es hat mich überrascht, wie toll es mir diese Woche im Team gegangen ist und wie wohl ich mich gefühlt habe. Ich wurde sofort im Team aufgenommen und war ein Mitglied davon. Das ist es, was ich am meisten mitnehme: Ein schönes Arbeitsklima auch im Rest des Spitals. Man grüsst sich im Lift, hält einen kurzen «Schwatz», auch wenn man sich nicht kennt. Es fühlt sich an wie eine Gemeinschaft, in der man zusammenarbeitet, und das finde ich toll.

Ich konnte keine wirklichen Stolpersteine wahrnehmen. Was ich aber erkenne, man muss im sozialen Bereich schon sehr stark sein. Weil man doch auch auf Menschen und Patienten trifft, die anders sind. Vielleicht sehr einseitig denken oder stur oder unfreundlich sind und laut werden, da muss man innerlich die Kraft haben, um damit umzugehen. Ich glaube, einen guten Abstand zu diesen Themen zu haben, ist wichtig. In der Teamarbeit ist das auch wichtig, dass es untereinander klappt, da kann man nicht Einzelkämpfer sein.

Was ist für Dich an Deinem zukünftigen Ausbildungsplatz vor allem wichtig?

Das ich gut geführt werde und einen guten Boden bekomme, wie es läuft und was die Regeln sind und so begleitet, bis ich darin gefestigt bin. Abwechslungsreich und bunt gemischt und dass ich gefordert bin. Ich möchte immer wieder neue Herausforderungen bekommen.

Neben der praktischen Ausbildung in einem Spital sind die Lernorte Schule und LTT (Lern-Trainings-Transfer) gleichwertig wichtig. Was sind Deine Gedanken, wenn Du an die theoretische Ausbildung denkst?

Ich denke dabei an eine geführte Struktur und grosse Selbständigkeit im Lernen. Es wird einem eine Richtung vorgegeben, aber man muss selber beisteuern und mitziehen, damit man mithält. Ich erwarte aber auch, dass es kompetente Leute sind, die selber Spass daran haben, jungen Menschen Wissen zu vermitteln. Ich hoffe, dass mir der Kopf vollgestopft wird, mit Dingen, die ich in der Praxis auch wieder brauchen und umsetzen kann. Ich hoffe, mir wird so viel wie möglich beigebracht.

Was denkst Du, ist wichtig in seinem Lebensrucksack zu haben, um die Ausbildung zur dipl. Pflegefachfrau HF anzugehen?

Spass am Gemeinsamen, Spass in einem Team zu arbeiten, Spass daran zu haben, mit vielen neuen Menschen in Kontakt zu kommen. Offen sein, fremden Menschen gegenüber. Urteilslos auf Menschen zugehen und in die Situation eintauchen, bevor man sich eine Meinung bildet. Man muss gerne aktiv sein, denn man ist schon den ganzen Tag unterwegs, das habe ich in dieser Woche gemerkt. Man muss damit umgehen können, dass man verschiedene Arbeitszeiten hat. Ein Gefühl für das Soziale und Spass daran, sich mit Menschen auszutauschen und sie zu umsorgen. Es ist ein Geben und Nehmen.

«Man muss gerne aktiv sein, denn man ist schon den ganzen Tag unterwegs, das habe ich in dieser Woche gemerkt. Man muss damit umgehen können, dass man verschiedene Arbeitszeiten hat. Ein Gefühl für das Soziale und Spass daran, sich mit Menschen auszutauschen und sie zu umsorgen. Es ist ein Geben und Nehmen.»


Saskia Mattheus, "Schnupperli" als dipl. Pflegefachfrau HF

Hast Du einen Tipp für andere, die sich für diesen Beruf und einen entsprechenden Ausbildungsplatz interessieren?

Unbedingt genügend Zeit einberechnen. Ich habe es unterschätzt, wie lange der Prozess geht, bis man dann wirklich an einer Stelle ist, wo es weitergehen kann. Der Prozess zieht sich in die Länge. Ich hätte es toll gefunden, wenn mir das jemand gesagt hätte. Und sonst, einfach mal darauf los und ausprobieren, das hat mich am Weitesten gebracht.

Wie hast Du das Bewerbungsverfahren (Einladung zum Interview, Interview, Eignungsabklärung, zweites Gespräch etc.) erlebt?

Eigentlich alles sehr positiv. Mir ist sehr klar vorgelegt worden, wie es abläuft, eine klare Struktur, die funktioniert. Das heisst, ich musste mir keine Sorgen machen, dass etwas ins Laufen kommt. Ich war aber überrascht über den langen Prozess, habe aber gespürt, dass das Interesse an mir vorhanden ist. Ich habe wahrgenommen, dass auf mich zugegangen wird und ich nicht vor Mauern stehe, wo ich mich erstmal bemerkbar machen muss und «Hallo, ich brauch was» rufen muss. Ich habe mich nicht alleine gelassen gefühlt.

Gibt es etwas abschliessend zu sagen?

Eigentlich einfach: NICHT AUFGEBEN! Es kommt immer wieder etwas um die Ecke, dass einem weiterhilft. Auch wenn es am Anfang nicht so klappt oder du dir andere Vorstellungen gemacht hast oder dir etwas anderes vorgeschwebt ist, immer offen sein und dabei bleiben, es kommt immer jemand, der/die dich weiterbringt. Ich habe gemerkt, dass ich darauf vertrauen kann, dass ich etwas finde und ankommen kann, wenn ich offen bleibe.

Herzlichen Dank Saskia für Deine ehrliche und informativen Informationen.

P.S.: Wir freuen uns sehr, dass sich Saskia in der Zwischenzeit für die Ausbildung zur Pflegefachfrau HF im Bethesda Spital entschieden hat: Wir freuen uns, sie schon bald bei uns willkommen zu heissen.

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