25. Juni 2019
Babyflitterwochen im «Haus der Geburt Bethesda»
Anfang Mai 2019, am Tag der Hebammen, wurde das «Haus der Geburt Bethesda» feierlich eingeweiht. Sieben freiberufliche Hebammen begleiten werdende Eltern während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit. Zusätzlich bieten sie nützliche Geburtsvorbereitungskurse mit Hypno-Birthing 2.0 und Rückbildungskurse an.
BirsMagazin: Andrea Pollheimer und Béatrice Aellen, Sie sind die beiden Co-Leiterinnen vom «Haus der Geburt Bethesda». Ihr seid rasant gestartet – die Nachfrage scheint hoch zu sein?
Andrea Pollheimer: Oh ja, das Interesse ist riesig und das freut uns enorm. Die grosse Nachfrage ist ein Zeichen dafür, dass wir mit unserem Konzept, der liebvollen Einrichtung und dem Backup des Bethesda Spitals eine Lücke geschlossen haben zwischen einer Hebammengeburt und einer Spitalgeburt, was den Bedürfnissen vieler werdender Eltern gerecht wird.
Können Sie noch Geburten aufnehmen?
Andrea Pollheimer: Tatsächlich sind wir bis Ende August schon sehr gut gebucht und es ist uns ein grosses Anliegen, dass wir jeden Aufenthalt so wertschätzen, wie es die jungen Familien auch verdienen – schliesslich ist jede einzelne Geburt immer wieder ein ganz spezielles Erlebnis. Unser Betreuungskonzept ist sehr umfassend und persönlich, denn wir verstehen Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit als natürliche Einheit. Dieser ganzheitliche Ansatz liegt uns im «Haus der Geburt Bethesda» sehr am Herzen und braucht auch viel Zeit. Wenn wir zu viele Frauen betreuen, können wir weder unseren Ansprüchen noch denen der Familien gerecht werden. Das entspricht nicht unseren Vorstellungen einer ganzheitlichen Rundumbetreuung.
Was meinen Sie mit Rundumbetreuung?
Béatrice Aellen: Wir schenken den werdenden Eltern ganz viel Zeit, um eine Familie zu werden. Schon während der Schwangerschaft bestimmt die Frau ihren Rhythmus und auch, ob sie an einem unserer Vorbereitungskurse teilnehmen möchte. Während der Geburt darf sich das Paar die Zeit nehmen, die es braucht, und danach ziehen wir uns etwas zurück, damit sich Eltern und Kind kennenlernen, spüren und erholen können. Auf Wunsch bleibt die Familie noch ein bis zwei Nächte im Familienzimmer und geniesst die «Babyflitterwochen» in Ruhe und Geborgenheit. Diese ganz spezielle Zeit ist sehr wichtig, um als Familie entspannt und in aller Ruhe zusammenzuwachsen und sich kennenzulernen.
Für wen ist das «Haus der Geburt» gedacht?
Andrea Pollheimer: Die Frauen resp. Paare, die bei uns gebären möchten, wünschen eine selbstbestimmte, natürliche Geburt in einem familiären, vertrauensvollen Rahmen. Unser oberstes Ziel ist es, dass sich die Gebärende wohl fühlt, emotional getragen wird und ihre Intimsphäre gewahrt bleibt. Unsere Frauen bringen keine Ärztin und keinen Arzt zur Geburt mit. Da wir aber schon ein enges Verhältnis aufgebaut haben, können wir Risiken rechtzeitig erkennen und Entscheidungen treffen. Im Notfall kennen wir aber unsere Grenzen und können auf das nur wenige Schritte entfernte Bethesda Spital zurückgreifen – diese Nähe ist einzigartig in der Region Basel.