Willkommen auf unserem Blog

29. März 2021

Spinalkanalstenose, oder "wenn der Spaziergang zur Qual wird"

(Getty images)

Verliert ein Mensch seine Mobilität, so kann das fatale Folgen haben. Deshalb sollten Schmerzen in den Beinen, die das Laufen und Gehen einschränken, ernst genommen und untersucht werden.

Im Alter treten Degenerationskrankheiten auf, die das Leben erschweren können. Eine davon ist die sogenannte lumbale Spinalkanalstenose, bei der sich der Nervenkanal im Bereich der Lendenwirbelsäule in der Regel durch Abnutzungen verengt hat. Dadurch entsteht Platzmangel für die Nerven.

«Schmerzen, Schwäche oder Gefühlsstörungen in einem oder beiden Beinen sind die häufigsten Symptome.»


Dr. med. Juliet Kahnt, Chefärztin Wirbelsäulenchirurgie

Das Leitsymptom sind Schmerzen, Schwäche oder Gefühlsstörungen in einem oder beiden Beinen, was zu einer Einschränkung beim Gehen führt. «Das ist eines der häufigsten Krankheitsbilder, welches wir in der Sprechstunde sehen», sagt Dr. med. Juliet Kahnt, Leitende Ärztin der Wirbelsäulenchirurgie im Bethesda Spital.

Charakteristisch für die Krankheit ist, dass die Betroffenen nur noch kurze Strecken im Gehen bewältigen können, Fahrradfahren beispielsweise jedoch kein Problem darstellt. Denn die vornübergebeugte Haltung beim Velofahren «öffnet» den Wirbelkanal und verbessert die Symptome kurzfristig. Um jedoch dauerhafte Schädigungen an den Nerven und Nervenstrukturen zu vermeiden, sollten weitere Abklärungen durchgeführt werden.

«Mein oberstes Ziel ist, dass meine Patientinnen und Patienten wieder selbstständig und mobil leben können»


Dr. med. Juliet Kahnt, Chefärztin Wirbelsäulenchirurgie

Umfassende Beratung und individuelle Behandlung

In einem ersten Schritt werden die betroffenen Personen ausführlich und individuell über die Erkrankung und deren Ursache aufgeklärt. Gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten wird anschliessend ein optimaler Behandlungsweg besprochen und definiert.

Vor einem operativen Eingriff wird wenn möglich ein konservativer Behandlungsweg eingeschlagen. Dazu gehört einerseits Physiotherapie, kombiniert mit Schmerzmedikamenten oder auch die Vergabe einer Kortisonspritze in den Wirbelkanal. Diese Therapien können zwar meistens eine kurzfristige Besserung herbeiführen, beheben aber das eigentliche Problem der «mechanischen» Verengung nicht. Verbessern sich die Symptome unter der konservativen Therapie nicht oder treten Lähmungserscheinungen auf, so ist eine Operation oft der richtige Weg.

«Schon am Tag nach dem kleinen Eingriff dürfen die Patienten aufstehen. Sie erfahren dabei meist sofort schon eine deutliche Besserung.»


Dr. med. Juliet Kahnt, rztin Wirbelsäulenchirurgie

Vor der Behandlung wird gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten eine umfangreiche Risiko-Nutzen-Abwägung gemacht und gemeinsam über einen Eingriff entschieden. Entscheidet sich die Patientin oder der Patient für einen Eingriff, ist der Erfolg bereits unmittelbar nach der OP spürbar. «Schon am Tag nach dem kleinen Eingriff dürfen die Patienten aufstehen. Sie erfahren dabei meist sofort schon eine deutliche Besserung», freut sich Dr. Kahnt. Schon drei bis fünf Tage später dürfen die behandelten Personen das
Spital in der Regel verlassen.

Anschliessend beginnt die postoperative Heilungsphase. Die Patienten erlernen das rückenschonende Verhalten im Bethesda Spital durch die Physiotherapie im Haus. Zu einem späteren Zeitpunkt wird vor allem die Rumpfmuskulatur gestärkt. Hierzu müssen die Patienten auch ein regelmässiges Heimprogramm absolvieren. Denn die Operation macht zwar einen grossen Anteil der Behandlung aus, nachhaltige Erfolge erzielt man aber nur mit regelmässigen Kräftigungsübungen.