Blasenentzündung – Akute und chronische Zystitis behandeln

Blasenentzündungen treten bei Frauen doppelt so häufig auf wie bei Männern. Häufigste Ursache dafür sind Bakterien, die aus dem Darm stammen und zu einer Entzündung führen. Gut zu wissen ist, dass die Spontanheilungsrate gross ist – so schnell, wie die Beschwerden einer Blasenentzündung auftreten, können sie auch wieder abklingen. Bei akuten Formen der Blasenentzündung kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig werden. Jede zweite Frau wird im Leben von einer Blasenentzündung geplagt, bei einem Viertel der Betroffenen wird die Entzündung chronisch. Erfahren Sie mehr zur Blasenentzündung und wie Sie sie gezielt behandeln können.

Betroffene Frauen verspüren häufigen Harndrang, empfinden Schmerzen beim Wasserlösen und in der Blase.
Betroffene Frauen verspüren häufigen Harndrang, empfinden Schmerzen beim Wasserlösen und in der Blase.
(Shutterstock)

Darmbakterien als Auslöser einer Blasenentzündung


Was ist eine Blasenentzündung, auch Zystitis (lat. Cystitis) genannt, genau?

Eine Blasenentzündung ist eine Entzündung der Blasenschleimhaut, hervorgerufen durch Darmbakterien, meistens E. coli-Bakterien. Betroffene Frauen verspüren häufigen Harndrang, empfinden Schmerzen beim Wasserlösen und in der Blase. Eine bestimmte Form der Blasenentzündung bei Frauen wird häufig auch als «Honeymoon-Zystitis» bezeichnet, da sie oft nach Geschlechtsverkehr auftritt.

Männer sind meist nur im Zusammenhang mit Erkrankungen von Blase (Tumor, Blasenstein) oder Prostata (Obstruktion) betroffen.
 

Was hilft gegen eine Blasenentzündung?

Die einfachste Behandlung ist, mehr zu trinken, damit die Bakterien aus der Blase gespült werden. Da dies aber meistens schmerzhaft ist, können Sie die Beschwerden während einigen Tagen auch durch schmerzstillende, abschwellende Medikamente lindern oder Antibiotika einnehmen. Treten mehr als zwei Entzündungen in sechs Monaten oder mehr als drei pro Jahr auf, handelt es sich um eine chronische Form. Bei chronischen Verläufen sollten prophylaktische Massnahmen im Vordergrund stehen. Zögern Sie nicht und lassen Sie sich von unserem spezialisierten Team beraten.

Wichtig zu Wissen

Erfahren Sie hier alles Wesentliche über das Krankheitsbild Blasenentzündung und informieren Sie sich über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bei uns.

Anzeichen einer Blasenentzündung

Haben Sie Schmerzen beim Urinieren oder in der Blasengegend? Dann liegt sehr wahrscheinlich eine Blasenentzündung vor. Das sind die typischen Symptome:

  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • erschwertes Wasserlassen (Dysurie)
  • ständiger Harndrang
  • Harndrang nachts
  • Schmerzen und Krämpfe im Bereich der Blase

Sind Sie unsicher, ob Sie an einer Blasenentzündung leiden? Dann vereinbaren Sie einen Termin für eine Untersuchung!

Ist eine Blasenentzündung gefährlich?

Nein, die Diagnose Blasenentzündung, die häufigste Form einer Harnwegsinfektion, ist nicht gravierend. Meistens verläuft die Infektion harmlos. In einem ausführlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie Ihre Symptome schildern, worauf die Diagnose gestellt werden kann. Gegebenenfalls geschieht dies auch durch einen Urinschnelltest (U-Stix).

Treten die Entzündungen immer wieder auf, ist eine Urinkultur zur Bestimmung der Erreger und der Empfindlichkeit für Antibiotika sinnvoll. Allenfalls sind dann auch Abklärungen sinnvoll, wie eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase auf Rest-Urin, eine Blasenspiegelung sowie allenfalls weitere radiologische Untersuchungen der Nieren und ableitenden Harnwege (Ultraschall, CT, MRI).

Sind Sie unsicher, ob Sie an einer Blasenentzündung leiden? Dann vereinbaren Sie einen Termin für eine Untersuchung!

Blasenentzündung erkennen und individuell behandeln


Behandlung bei akuten Fällen

Die Spontanheilungsrate liegt zwischen 50 % und 70 %. Da sie relativ hoch ist, lässt sich die Zystitis symptombezogen therapieren: Erster Schritt ist immer, mehr zu trinken, um die Bakterien aus der Blase zu schwemmen. Dabei sind insbesondere Blasen-Tees mit entsprechenden pflanzlichen Inhaltsstoffen sinnvoll. Begleitend können abschwellend wirkende Schmerzmittel eingenommen werden, in hartnäckigeren Fällen helfen Antibiotika.


Chronische und wiederkehrende Entzündungen

Bei chronischen und Entzündungen, die immer wieder auftreten, sollte man sich auf die Prophylaxe (Vorbeugung) fokussieren. Grund dafür ist, dass man die ursächlichen Faktoren für eine Blasenentzündung häufig nicht bestimmen kann. Vorbeugende Massnahmen sind zum Beispiel:

  • viel trinken
  • nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren (innerhalb einer Stunde)
  • korrekte Analtoilette (Wischrichtung von der Vulva zum After hin)
  • intravaginale Spülungen oder Desinfektionen vermeiden
  • Unterkühlung und kalte Getränke vermeiden


Ebenfalls hilfreich:

  • das Einnehmen von D-Mannose (ein Einfachzucker, der unverändert mit dem Urin ausgeschieden wird) zum Einrühren ins Getränk
  • die schützende Pflege von Haut und Schleimhäuten im Genitalbereich (Salben/Cremes)
  • zahlreiche pflanzliche Produkte
  • Blasenspülungen zur Regeneration der Blasenschutzschicht
  • Ansäuerung des Urins mittels Tee, Säften oder Medikamenten

Auch eine Antibiotika-Prophylaxe über einen längeren Zeitraum kann sich positiv auswirken bei wiederholter Blasenentzündung.

Sind Sie unsicher, ob Sie an einer Blasenentzündung leiden? Dann vereinbaren Sie einen Termin für eine Untersuchung!

Quasi jede zweite Frau ist betroffen

Die Hälfte aller Frauen hat einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung. Fast jede fünfte (20%) Frau erkrankt ein zweites und 30 % davon sogar ein drittes Mal. Bei 25 % dieser Frauen werden die Entzündungen chronisch. Blasenentzündungen sind aber auch abhängig vom jeweiligen Lebensabschnitt, in dem man sich gerade befindet. Unter Frauen zwischen 12 und 25 Jahren sind 70 von 1000 betroffen, im mittleren Alter ist es seltener und bei den über 75-Jährigen leiden 140 von 1000 Frauen unter einer Zystitis.

Sind Sie unsicher, ob Sie an einer Blasenentzündung leiden? Dann vereinbaren Sie einen Termin für eine Untersuchung!

Blasenentzündung – welche Massnahmen gibt es?

Blasenentzündungen sind oft schmerzhaft. Vor allem Frauen sind stark von solchen Harnwegsinfektionen betroffen. Manche gar chronisch. Welche Massnahmen zur Vorbeugung und Heilung gibt es?

In der Sendung "Diagnose" von telebasel berichten wir darüber, welche Massnahmen zur Vorbeugung und Heilung es gibt  Im Talk sprechen Verena Jost und Dr. med. Jörg Humburg, Chefarzt Beckenbodenzentrum im Bethesda Spital, offen über das Leben mit Blasenbeschwerden.

 

 

«Wir legen in unserem Beckenbodenzentrum grossen Wert auf eine persönliche und individuelle Betreuung unserer Patientinnen..»


Dr. med. Jörg Humburg, Chefarzt Beckenbodenzentrum

FAQs zur Blasenentzündung

Wir haben die häufigsten Fragen rund um die Blasenentzündung zusammengetragen, beantwortet von unseren medizinischen Expertinnen und Experten.

Haben Sie weitere Fragen, die Sie hier nicht beantwortet finden? Sie können uns dazu gerne kontaktieren – wir sind gerne für Sie da.

Eine Blasenentzündung ist eine Entzündung der Blasenschleimhaut, hervorgerufen durch Darmbakterien, meistens E. coli-Bakterien. Betroffene Frauen verspüren häufigen Harndrang, empfinden Schmerzen beim Wasserlösen und in der Blase. Die typische akute Blasenentzündung bei Frauen wird häufig auch als «Honeymoon-Zystitis» bezeichnet, da sie oft nach Geschlechtsverkehr auftritt. Männer sind meist nur im Zusammenhang mit Erkrankungen von Blase (Tumor, Stein) oder Prostata (Obstruktion) betroffen.

Typische Symptome einer Blasenentzündung sind:

  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • erschwertes Wasserlassen (Dysurie)
  • ständiger Harndrang
  • Harndrang nachts
  • Schmerzen und Krämpfe im Bereich der Blase

Meistens verläuft die Infektion harmlos. Treten die Entzündungen jedoch immer wieder auf, kann eine Urinkultur zur Bestimmung der Erreger und der Empfindlichkeit für Antibiotika sinnvoll sein. Allenfalls kommen dann auch Abklärungen wie eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase auf Rest-Urin, eine Blasenspiegelung sowie weitere radiologische Untersuchungen der Nieren und ableitenden Harnwege (Ultraschall, CT, MRI) in Frage.

Kontaktieren Sie uns für ein erstes unverbindliches Beratungsgespräch.

Nein, die Diagnose Blasenentzündung, die häufigste Form einer Harnwegsinfektion, ist nicht gravierend. Meistens verläuft die Infektion harmlos. In einem ausführlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie Ihre Symptome schildern, worauf die Diagnose gestellt werden kann. Gegebenenfalls geschieht dies auch durch einen Urinschnelltest (U-Stix).

Treten die Entzündungen immer wieder auf, ist eine Urinkultur zur Bestimmung der Erreger und der Empfindlichkeit für Antibiotika sinnvoll. Weitere Möglichkeiten sind eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase auf Rest-Urin, eine Blasenspiegelung sowie allenfalls weitere radiologische Untersuchungen der Nieren und ableitenden Harnwege (Ultraschall, CT, MRI).

Die einfachste Behandlung ist, mehr zu trinken, damit die Bakterien aus der Blase gespült werden. Da dies aber meistens schmerzhaft ist, können Sie die Beschwerden während einigen Tagen auch durch schmerzstillende, abschwellende Medikamente lindern oder Antibiotika einnehmen. Treten mehr als zwei Entzündungen in sechs Monaten oder mehr als drei pro Jahr auf, handelt es sich um eine chronische Form. Bei chronischen Verläufen sollten prophylaktische Massnahmen im Vordergrund stehen. Zögern Sie nicht und lassen Sie sich von unserem spezialisierten Team beraten.

Auf keinen Fall die Trinkmenge reduzieren – das ist kontraproduktiv und wird alles verschlimmern

Das hängt davon ab, ob es gelingt, die Trinkmenge zu steigern und die Schmerzen zu behandeln – dann kann es rasch gehen.

Ja, es gibt zahlreiche, auch wissenschaftlich geprüfte alternative Therapieansätze. Sprechen Sie mit uns darüber!

Wahrscheinlich besteht eine Reizblase nach zahlreichen Entzündungen, bei denen die Schleimschicht, die die Blasenwand auskleidet und sie vor dem direkten Kontakt mit dem Urin schützt, zerstört worden ist. Durch die direkte Verabreichung von Medikamenten in die Blase (Instillation) oder auch mit Tabletten kann die Regeneration beschleunigt werden.

Sollte auch nach Abheilung der Entzündung noch Blut nachweisbar sein oder Schmerzen bestehen, so ist sicherlich zumindest eine Blasenspiegelung sinnvoll.

Dr. med. Jörg Humburg im Gespräch mit einer Patientin
Dr. med. Jörg Humburg im Gespräch mit einer Patientin
(Bethesda Spital)

Die Spezialistinnen und Spezialisten zum Thema Blasenentzündung

Das Krankheitsbild der Blasenentzündung fällt in den Fachbereich unseres Teams des Beckenbodenzentrums.

Die erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten sind gerne für Sie da – lassen Sie sich individuell von ihnen beraten, welches für Ihr Anliegen das passende Angebot des Beckenbodenzentrums ist.

Ihre Vorteile im Bethesda Spital

Wir erbringen fachübergreifend Spitzenleistungen in Medizin, Pflege und Therapie, fördern Innovation und bewegen uns auf dem neusten Stand von Forschung und Technik. Persönliche Betreuung in familiärer Atmosphäre. unsere ausgezeichnete Hotellerie sowie die ruhige Lage im Park unterstützen Ihre Genesung.

Ausgezeichnete Pflege und Hotellerie im Bethesda Spital

Ausgezeichnete Hotellerie

Medizinische Spitzenleistung

Ihre Vorteile
Bethesda Spital ist Mitglied bei Swiss Leading Hospitals (SLH)

Mehrfach zertifiziert